Bericht zur „Regionalen Entwicklung und Zusammenarbeit“ fertig gestellt
Die vom Regionalrat Detmold beauftragte Unterkommission „Regionale Entwicklung und Zusammenarbeit“ (REZ) legt nach gut einjähriger Arbeit ihren ersten Bericht zur Potenzial-Entwicklung in Ostwestfalen-Lippe vor. Die Unterkommission ist der Kommission für Regionale Entwicklung und Verkehr untergliedert und setzt sich aus fünf Fraktionen des Regionalrates sowie Vertreterinnen und Vertretern aus den Kommunen zusammen. Für die Regionalratsfraktion der SPD, die mit Rainer Brinkmann auch den Sprecher der UK REZ stellt, ist der Bericht ein wichtiger Grundstein für den strukturellen Ausbau der Region. Gemeinsam erarbeitete die UK REZ in Kooperation mit der Bertelsmann-Stiftung einen Zukunfts-Fahrplan zur Stärkung der Region im landes- und bundesweiten Vergleich. Als besondere Herausforderung wird die zunehmende Bedeutung der Ballungsräume im Süden Nordrhein-Westfalens identifiziert. Die starke Entwicklung der Regionen um Rhein und Ruhr droht abgelegenere Regionen, wie Ostwestfalen-Lippe abzuhängen, weswegen mit der Arbeit der UK REZ eine interkommunale Zusammenarbeit zur Stärkung der Gesamtregion forciert wird. Mit dem nun vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse und die sich daraus ableitenden Handlungsschritte formuliert und dem Regionalrat zur Abstimmung übergeben.
Die Potenziale, die die Unterkommission feststellt, ergeben sich in verschiedensten Feldern. So ist Ostwestfalen-Lippe traditionell ein starker Industrie- und Wirtschaftsstandort, der mit einem Bruttoinlandsprodukt von 70 Milliarden Euro jährlich wirtschaftlich stärker ist als sechs Bundesländer in Deutschland, bzw. neun Mitgliedsstaaten der EU. Neben Branchengiganten wie Dr. Oetker, Bertelsmann, Claas und Miele, weist die Region eine hohe Dichte von Hochtechnologie-Unternehmen aus dem Mittelstand auf, die oftmals in ihren jeweiligen Produktionsnischen zu den Weltmarktführern zählen. Das Spitzencluster „itsOWL“ bündelt die Innovationskraft aus Industrie, Forschung und Lehre und ebnet den Weg für eine erfolgreiche Implementierung für Digitalisierung von Arbeits- und Produktionsprozessen – die Industrie 4.0. Durch den innereuropäischen Binnenmarkt, aber auch durch die Öffnung zu osteuropäischen Ländern, steht auch die Region OWL unter dem Druck einer sich verschärfenden Marktsituation. Daher steht auch die Förderung von Hochschulen und standortnahen Ausbildungsstätten im Fokus der Unterkommission und soll die Region auch künftig attraktiv für Arbeitnehmer machen und Nachwuchs an die Region binden. Um die Ausbildungsqualität für die über 60.000 Studierenden in OWL weiter zu steigern möchte die UK REZ das Konzept „Campus OWL“ auf den Weg bringen, durch das die kooperative und interdisziplinäre Zusammenarbeit der 12 Hoch- und Fachhochschulen, sowie von Unternehmen und forschenden Instituten gefördert werden soll.
Die Vorzüge einer Region, die sich durch ihr wirtschaftliches Wachstum, eine hervorragende Gesundheitsversorgung, große Naturräume und gute infrastrukturelle Anbindung auszeichnet, müssen nach Auffassung der Unterkommission für Regionale Entwicklung und Zusammenarbeit auch angemessen kommuniziert werden. Die Regionalmarketingagentur OWL GmbH, die die Kommunen einerseits bei der Vermarktung der Region, aber auch bei der Projektentwicklung unterstützt, soll hierbei als ausführende Instanz fungieren. Um Kommunen, Marketingagentur, öffentliche Einrichtungen, Verbände, Stiftungen und andere Körperschaften in einem Gremium zusammenzubringen und mit rechtlicher Handhabe auszustatten, ist die Gründung eines Regionalverbandes eine Empfehlung der UK REZ. Darüber hinaus soll die Regionalkonferenz „Denk.Werktstatt OWL“ etabliert werden, um die wichtige Entwicklungen, Trends und Ideen in Workshops herauszuarbeiten und in die konzeptionelle Planung für die Region mit aufzunehmen. Das Ziel die Ostwestfalen-Lippe zu einer eigenständigen und selbstbewussten Region auszugestalten, mit der sich seine Bewohnerinnen und Bewohner identifizieren, steht am Ende des gemeinsamen Entwicklungsprozesses. Für die UK REZ stehen die dafür notwendigen Rahmenbedingungen dafür bereits und auch darüber hinaus sollen strukturell wichtige Projekte wie die Erweiterung des ÖPNV, der Breitbandausbau, Schaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraum oder die Förderung von Kunst und Kultur weiter voran getrieben werden. „Für eine starkes OWL, das ‚ganz oben in NRW‘ steht, ist der gemeinsame Wille zur Zusammenarbeit das grundlegende und wichtigste Element. Und ich sehe die fraktionsübergreifende Geschlossenheit und Entschlossenheit, die es braucht, um den Prozess anzuschieben. OWL muss und wird sich auch in Zukunft als eine der Schlüsselregionen in Deutschland positionieren.“, fasst der Sprecher der Unterkommission Rainer Brinkmann (SPD-Fraktion) nach der Übergabe des Berichtes an den Regionalrat zusammen.