Regionalplan
Die Gebietsentwicklungsplanung befasst sich mit der regionalen Umsetzung der Landesentwicklungspläne. Dabei erarbeiten wir in erster Linie die Flächennutzung und Raumplanung innerhalb und zwischen den Städten, Kreisen und Kommunen in Ostwestfalen-Lippe. Im Gebietsentwicklungsplan wird festgelegt, wo künftig Wohnsiedlungsgebiete, Bereiche für Industrie und Gewerbe, Landwirtschaftsflächen und Naturschutzgebiete, aber auch Infrastruktur, wie Anlagen für Energieversorgung oder Abfallverwertung entstehen können. Eine solche Planung ist wichtig, um beispielsweise sicher zu stellen, dass in der ganzen Region eine gleichmäßige Entwicklung von Infrastrukturen stattfindet. Zudem wird vermieden, dass es zu Zersiedlung oder einer übermäßigen baulichen Belastung einzelner Gebiete kommt.
Bei der Erstellung eines Regionalplans müssen viele Entwicklungsfaktoren berücksichtigt werden. Bei der Ausweisung von Industrie- und Gewerbeflächen rechnen wir beispielsweise Daten, wie die Entwicklungen des Arbeitsmarktes mit ein. So verzeichnet die Region Ostwestfalen-Lippe einerseits einen Rückgang der Arbeitsplatz-Zahlen in Branchen verarbeitender Industrie, wohingegen beratende Unternehmen, aber auch Dienstleistungsunternehmen insgesamt zunehmend mehr Arbeitsplätze schaffen. Diese, aber auch viele weitere Entwicklungen müssen bei der Flächenplanung mit einbezogen werden. Die bestehende Siedlungsdichte zwischen den verschiedenen Städten spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle bei der Zuweisung von Bauflächen für Industrie und Gewerbe. Nach Möglichkeit soll es eine klare funktionelle Abgrenzung in der Raumplanung geben und bestehende Freiräume sollen so gut möglich erhalten und vor Streu- oder Splitterbebauung geschützt werden.
Generell möchten wir die industriell-gewerbliche Vielfalt aufrecht erhalten und fördern und die guten Rahmenbedingungen für das wachsende Dienstleistungsgewerbe weiter entwickeln. Dabei soll die wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit der Region gestärkt werden, sowohl von kleinen und mittelständischen, als auch von international operierenden Unternehmen.
Ebenso gehen demographische Entwicklungen besonders in die Planung für Siedlungsgebiete ein. Gab in den vergangenen Jahren noch eine wachsende Bevölkerung aufgrund von Zuwanderung im Oberbereich Bielefeld, müssen die künftigen Planungen eine zunehmend höhrere Altersstruktur berücksichtigen. 2015 ist die Hälfte der Stadtbevölkerung 65 Jahre oder älter, 43% ist sogar 75 Jahre und älter. Der Tendenz hin zu einer älter werdenden Gesellschaft möchten wir strukturell begegnen und die besten Voraussetzungen für ein gutes Leben im Alter schaffen. Gerade im Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit der Region, möchten wir aber auch attraktive Angebote und eine hohe Lebensqualität für Familien und junge Fachkräfte ermöglichen.
Ostwestfalen-Lippe verfügt über große Natur- und Landschaftsräume, mit einer Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Charakteristisch sind die verschiedenen Landschaftstypen, die sich aneinander reihen. Die Region ist geprägt von bewaldeten Hohenzügen, Auen, Talzügen, Flüßen und Bächen. Die natürlichen Freiräume stellen einen wesentlichen Anteil der Naherholung für die Bevölkerung dar und sind zudem Grundlage für Land-, Forst- und Wasserwirtschaft aber auch Standortfaktor für Gewerbe und Tourismus. Die landwirtschaftliche Nutzung von über der Hälfte des Planungsgebietes stellt die Versorgung mit qualitativ hochwertigen Nahrungsmitteln der regionalen und überregionalen Bevölkerung sicher und fördert die Produktion nachwachsender Rohstoffe. Rund ein Fünftel des Gebietes besteht aus Waldflächen, 4% sind ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Dem Schutz und dem Erhalt intakter und diversifierter Ökosysteme misst die Regionalratsfraktion der SPD eine besondere Bedeutung bei. Zudem streben wir eine Waldvermehrung in einigen Gebieten der Region an, um den Bestand an den Landesdurchschnitt von 26% bewaldeter Fläche anzugleichen.